Ich bin vermutlich gesichtsblind.
Ich vermute, dass ich immer schon an Prosopagnosie (Gesichtsblindheit) leide. Meine früheste Erinnerung dazu ist, dass ich meine Mutter jedes Mal fragte, wer das ist, als meine Babysitterin kam. 30 Jahre später hat sich da nicht viel geändert außer, dass ich weiß, dass das ganze einen Namen hat. Nachdem es 2-3% der Leute betreffen soll öffnet das vielleicht noch jemandem die Augen.
Für mich heißt das: Ich kann mir ein Gesicht kaum vorstellen, wenn die Person nicht anwesend ist. Auch nicht mein eigenes Kind oder ich selbst. Ich denke dann eher an Fotos, die ich oft sehe. Ich muss eine Person wirklich oft und in kurzen Abständen sehen, am besten an unterschiedlichen Orten und in intensiven Gesprächen, um sie wieder zu erkennen oder zuzuordnen. Es ist wesentlich leichter, wenn die Person markante Merkmale hat. Es ist mir absolut unmöglich zu erkennen, wer das ist, wenn ich ein Kinderfoto einer jetzt erwachsenen Person sehe. Ich kann Filmen nicht folgen, wenn die Charaktere ähnliche Frisuren haben. Sie sehen alle gleich aus.
Meine Frage - wem geht es ähnlich? Wie kompensiert ihr das? Was für Hürden erlebt ihr? Hat das jemand schon diagnostizieren lassen? Wo/Wie macht man das?